Cardias

Name: Cardias oder Bitterkuss

Herkunft: entwickelt vom Glest-Militär

 

Zusammensetzung und Merkmale:

Cardias besteht aus vielen verschiedenen Komponenten, die Hauptbestandteile und Wirkungsträger sind jedoch die Nalprha-Beere und der Staubbeutel der Harel-Pflanze. Das Gemisch ist flüssig, aber instabil und verflüchtigt sich schnell durch Verdunstung, weshalb es immer dicht verschlossen aufbewahrt, gekühlt oder immer wieder mit ölhaltigen Substanzen versetzt werden muss.Das Gemisch ist farblos und hat einen ganz typischen Geruch und Geschmack, davon abhängig ob der Konsument kosmisch oder elementar geprägt sind. Während kosmische Seelen es als überaus mild, zart fruchtig und angenehm im Geschmack befinden, ist Cardias für elementare Zungen je nach deren Stärke unangenehm bis hin zu übelkeitserregend herb und trocken. Auch der verdunstende Nebel des Gemischs hat noch eine entsprechende Note. Cardias ist nicht wasserlöslich und schwerer als Wasser, würde also als Tropfen auf den Boden eines Wasserglases sinken und von dort aus weiter verdunsten, wobei es aussieht wie ein flimmernd aufsteigender Schleier. Durch Mischung mit ölhaltigen Stoffen stabilisiert sich zwar der Aggregatszustand, aber auch die Wirkung kann sich verändern oder gar verpuffen. Cardias herzustellen ist ein sehr aufwändiger Prozess der keine Fehler erlaubt, ein Großteil besteht aus seltenen Zutaten die jeweils nur geringen Ertrag an Wirkstoffen bringen - und noch dazu verliert Cardias konstant, sofern nicht absolut dicht versiegelt, durch Verdunstung pro Tag (je nach Temperatur) etwa 2 - 3% seines Volumens. Es ist ein sehr schnell einziehendes Gemisch, vor allem durch die Schleimhäute wird es praktisch sofort aufgenommen, aber auch die Haut absorbiert das sich leicht wie Zuckerwasser anfühlende, farblose Zeug rasch.

 

 

Verwendung:

Cardias ist ein streng geheim gehaltenes Projekt der in den Dales stationierten Botanik-Forscher der Glest und wurde erstmals vor sieben Jahren an einem Menschen getestet. Sein ursprünglicher Zweck, nämlich zu versuchen das Sabrae-Mittel der freien Dalish, von denen man vom Hörensagen erfahren hatte, mit der ortsansässigen Fauna zu kopieren und herzustellen, wich bald einem anderen. Cardias, auch zynisch Bitterkuss genannt, hat den Effekt elementare Virinströme, die nicht lebenserhaltend nötig sind, lahmzulegen, einschließlich aktiven und passiven Skais, darüber hinaus schärft eine weitere Komponente das Bewusstsein und verhindert somit Einschlafen oder Ohnmacht, und ein weiterer Bestandteil sorgt für eine Überreizung der Nervenenden und bessere Durchblutung, ohne das Blut zu verdünnen. Diese Kombination hat es zum beliebten Mittel gemacht zum Verhör und Folter von Aúms und Abkömmlingen, aber auch allen anderen Magiebegabten, da erstens Gegenwehr erschwert und ausgeschaltet wird, keine Pausen durch Ohnmacht gemacht werden müssen, und bereits kleinere Verletzungen für unerträgliche Qualen sorgen und somit weniger Aufwand nötig ist, noch dazu müssen keine dauerhaften Schäden verursacht werden.

Die stärkste Wirkung hat es entsprechend natürlich auf Aúms, die an einer zu hoch angesetzten Dosis dieses Mittels durchaus auch sterben können, aber selbst hier wäre eine ziemlich große Menge nötig (mehr als ein Teelöffel), doch selbst Nuyas können dadurch ihrer Kampffähigkeit beraubt werden und alle anderen Auswirkungen erleiden. Das Gefährliche daran ist, dass es selbst passive Abwehr - wie Kattonskais oder der Verdünnung im Körper eines Velamin - lahmlegt, und praktisch wehrlos macht wie einen normalen gefesselten Menschen. Verfliegt die Wirkung (Cardias wird vom Körper je nach Konstitution und Wasserversorgung in ca. 6 Stunden abgebaut), kann es zum physischen Zusammenbruch und Gedächtnislücken kommen, virinisch normalisiert sich nach dem Abklingen sofort alles wieder. Ob Langzeitfolgen auftreten, ist noch nicht hinreichend erforscht.

 

Doch noch eine andere Wirkung hat sich experimentell gezeigt und tritt bei Vermengung mit einer größeren Menge Pflanzenöl auf, zwar nicht allen, aber vielen. Der Effekt auf die Virinströme ist dann lediglich beruhigend und diese quasi einlullend, ohne komplett zu beeinträchtigen und verringert sowohl das Aggressionspotential als auch den Willen zum Widerstand, da das Virin umgekehrt gerade Aúms beeinflusst in ihrem Handeln. Auch Überreizung und Wachheit werden weniger betroffen und der Effekt ist stark aphrodisierend dank höherer Empfindsamkeit, besserer Reaktion auf Reizung und verbesserter Stamina, zusätzlich zu besserer Durchblutung. Auch hier unterscheidet sich die Wirkung je nach Stärke des Betroffenen und dessen Physis. Da Cardias aus Pflanzen gewonnen wird und in Verbindung mit pflanzlichen Fetten sehr nah an seinen ursprünglichen und natürlichen Zustand der Bestandteile herankommt, wird die gemischte Form vom Körper deutlich besser verkraftet als das reine Destillat.

 

 

Rechtliches:

Bereits ein dreiviertel Jahr nach den ersten Versuchen mit Cardias in der Forschung der Glest wurde die Verwendung der Substanz und seiner Bestandteile verboten. Es darf nur noch entweder mit Erlaubnis eines staatlichen oder militärischen Gerichts im Einzelfall verwendet werden oder aber auf direkten Befehl des Königshauses und seiner Vertreter. Trotz der marginalen zugefügten, äußeren Verletzungen im Vergleich zu gängigen Verhörmethoden wurde die unmenschliche Vorgehensweise anhand der Erfahrungsberichte von Betroffenen sowie einigen Prozessen um erzwungene, sich als falsch herausstellende Geständnisse von Cardias-Opfern als unangemessen und grausam tituliert und offiziell verboten, der Besitz ebenso wie die Verwendung. Die Strafen können von hohen Geldsummen bis hin zur Todesstrafe reichen, zumindest innerhalb Venorucs und der von ihnen besetzten Gebiete, auch Bhanore hat mit Beginn des Unabhängigkeitskrieges dieses Gesetz ausdrücklich behalten und noch einmal erlassen mit Asomés Siegel. In Maymoro ist diese Substanz größtenteils unbekannt, jedoch wissen die Vénoor von den Misshandlungen von Aúms vor einigen Jahren und sind über Umwege in den Besitz der Herstellungsformel gekommen, mit dem Ziel ein Gegenmittel erschaffen zu können. Interne Gesetzsprechung dazu gibt es nicht, wohl aber klare Beschränkungen wer Zugriff auf Informationen erhalten darf.